Global case competition zum UN Food Systems Summit 2021

Am 5. und 6. März nahm ein Team der Uni Wien an der Global Case Competition der BI Norwegian Business School teil. Ein Erfahrungsbericht von Hannah Fergg, Christina Sibitz und Teresa Kmetitsch, Johanna Kripp.

In der Global Case Competition ging es darum, nach neuen, systemverändernden Ideen zur Sicherung der nachhaltigen Welternährung zu suchen. Dieser Wettbewerb fand in Hinblick auf den bevorstehenden UN Food Systems Summit 2021 statt, bei welchem es auch um die Lösung von globalen Ernährungsfragen gehen wird. Am Wettbewerb nahmen 62 Institutionen aus der ganzen Welt teil. Es gab zwei Runden: an der ersten Runde nahmen alle angemeldeten Teams teil. Innerhalb von 24 Stunden galt es einen Lösungsvorschlag zu erarbeiten. Die Gewinnerteams der ersten Runde, haben in der zweiten Runde einen differenzierteren Lösungsvorschlag erarbeitet, bei deren Präsentationen alle angemeldeten Teams teilnehmen und abstimmen durften. Für das Gewinnerteam gab es ein Preisgeld in Höhe von 10.000€.

Unser Team bestand aus vier Studentinnen aus den Bereichen Geographie und Internationale Entwicklung. Somit waren wir was die Problematik der ökologisch nachhaltigen Lebensmittelproduktion angeht gut informiert und konnten auf ein tieferes Verständnis von sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Dynamiken zurückgreifen. Da wir alle noch nie an solch einem Wettbewerb teilgenommen hatten, waren wir im Vorfeld sehr aufgeregt und gespannt.

Am Freitagabend, 05. März, fand das Kick-off-Event über Zoom statt. Nach einer kurzen Einführung der drei Organisatoren BI Norwegian Business School, EAT und Kearney in die Thematik der Ernährungssouveränität wurde die Fragestellung freigegeben, welche es als Thema zu lösen galt.

Wir hatten 24 Stunden Zeit, einen systemverändernden Lösungsvorschlag zu formulieren und einen Vortrag mit PowerPoint vorzubereiten.

Noch am gleichen Abend setzten wir uns an die Fragestellung und loteten aus welches die wichtigsten Bereiche sind, um die nachhaltige und gesunde Ernährung einer stetig wachsenden Weltbevölkerung zu gewährleisten. Wir fokussierten uns auf effiziente und ökologische Bodennutzung, aufbrechen von Monokulturen und bessere Verteilung und Nutzung von Lebensmitteln. Wir arbeiteten bis spät am Abend, nur um uns zeitig am nächsten morgen wieder zusammen zu setzen und weiter über dieses nicht ganz einfache Thema zu diskutieren. Schließlich war am Samstag um 18 Uhr Abgabeschluss! Und 24 Stunden sind keine lange Zeit, wenn man mal Eben ein Weltproblem lösen soll....

Wir diskutierten und recherchierten und verwarfen eine Lösung nach der anderen. Es gibt doch theoretisch genug Essen für alle auf der Welt, doch warum erreicht es nicht die richtigen Konsumenten? Wir sehen gleichzeitig Überernährung und Unterernährung! Gütesiegel für alle Formen von Nachhaltigkeit gibt es doch schon und lässt sich ein asymmetrisches Ernährungssystem wirklich durch Besteuerung wieder in die Waage bringen?

Letztendlich legten wir uns darauf fest, dass es tatsächlich schon sehr viele nachhaltige Ideen für Ernährungssysteme gibt, doch dass es momentan an deren Umsetzung scheitert.

Durch die Unterstützung von kleinbäuerlichen agro-ökologischen Strukturen und Subventionen für nachhaltige Landwirtschaft soll die Wettbewerbsfähigkeit von industriellen Monokulturen geschwächt werden und gleichzeitig gemeinschaftsbasierte Landwirtschaft mit sozialem und ökologischem Mehrwert gefördert werden.

Am Sonntagnachmittag durften wir unseren Lösungsvorschlag vorstellen. Von kleinen technischen Schwierigkeiten ließen wir uns nicht aus der Ruhe bringen und konnten auf die interessierten Fragen der Jury gut eingehen. Leider schafften wir es nicht in die nächste Runde, was vermutlich an der eher holistischen Herangehensweise lag, statt einer konkreten 'Erfindung' zur Lösung der Welternährungsfrage. Für uns war es dennoch eine großartige Erfahrung an so einer spannenden Thematik intensiv und unter gewissem Druck arbeiten zu können und zu sehen, wie solche universitären 'Case Competitions' ablaufen. Der Wettbewerb hat uns als Team näher gebracht, interessante Inputs gegeben und unser Interesse an weiteren Case Competitions geweckt.

 

 

Getreidefeld