Forschungsprojekt
"Industriell-institutionelle Koevolution in Regionalökonomien"
Lise-Meitner-Projekt des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF),
Projektnummer M-2992, 2021-2023
Wie entwickeln sich Regionalökonomien unterschiedlichen, selbst innerhalb desselben Landes und unter denselben Politiken? Diese Frage bearbeitet das Forschungsprojekt zur industriell-institutionellen Koevolution anhand der Rolle von Institutionen wie gegenseitigem Vertrauen in wirtschaftlichen Beziehungen, Gründungsneigung oder der Einstellung von Unternehmer*innen zur Zusammenarbeit. Gleichzeitig wird der Einfluss von individuellen Entscheidungsträger*innen und ihrer Entscheidungen auf die Entwicklung dieser Institutionen untersucht. Kern des Forschungsprojekts sind empirische Fallstudien in drei Regionalökonomien in Israel – einem Land, in dem sich in den vergangenen Jahrzehnten eine lebhafte Gründerszene herausgebildet hat. Die Küstenstadt Haifa ist ein traditioneller Industriestandort, an dem sich der Dienstleistungssektor weiterentwickelt. In Nazareth im Norden des Landes ist zuletzt eine junge Szene arabischer Unternehmensgründer*innen in der Informations- und Kommunikationstechnologiebranche entstanden. Be’er Sheva in der Negevwüste entwickelt sich zu einem bedeutenden Cybersecurity-Cluster. Diese drei Fallstudien sollen zu Schlussfolgerungen dahingehend führen, wie derselbe Makrokontext zu unterschiedlichen Mustern regionaler Entwicklung führen kann und wie sich die Auswirkungen nationaler Politiken von Region zu Region unterscheiden können. Darüber hinaus analysiert das Projekt institutionelle Grundlagen der Pfadentwicklung im Tourismus in Israel, teilweise aufbauend auf früherer Forschungsarbeit, sowie die Integration von Minderheiten in Innovationsdynamik und Unternehmertum.