Lackprofil: Löss-Paläoboden-Sequenz bei Furth/Göttweig

Aufnahme einer LPS (LössPaleoSequenz) nahe Furth bei Göttweig mittels Lackabzug

Am dargestellten Profil sind sowohl die vermutete Tephralage (oberer Profilbereich) als auch die Verlehmungszone (unterer Profilbereich) gut erkennbar. 

Im Juni 2023 wurde eine Löss-Paläoboden-Sequenz (LPS) im Zellergraben bei Furth/Göttweig im niederösterreichischen Weinviertel mittels Lackabzug aufgenommen. Der Zellergraben, ein Hohlweg unterhalb von Stift Göttweig, zieht seit den 1950er Jahren Wissenschaftler an. Hier ist eine 6 Meter hohe Lösswand aufgeschlossen, welche die sogenannte Göttweiger Verlehmungszone zeigt, einen Paläoboden, der sich während einer warmen Periode im mittleren Pleistozän bildete. Neben der Löss-Paläoboden-Sequenz unterstreicht eine vermutete Tephralage die paläopedologische Bedeutung des Profils „Hohlweg Furth“.

Die quartärgeologische Forschung an Lössprofilen in Niederösterreich gehört seit Jahren zum Profil des Instituts für Geographie und Regionalforschung. Nun wurde im Auftrag der Niederösterreichischen Landesregierung ein Lackabzug angefertigt, der es erlaubt, ein Profil aus Lockersediment lagerichtig von einem Aufschluss zu entnehmen und spiegelverkehrt zu präsentieren. Dabei wird die Profilwand geputzt und angefeuchtet. Anschließend wird mit einer Lackierpistole wasserlöslicher Speziallack auf das Profil aufgetragen. Zuletzt wird ein Baumwolltuch mit Lack auf die imprägnierte Lösswand geklebt. Ist der Lack ausgehärtet, kann man eine ca. 5 mm dicke Lössschicht mitsamt dem Baumwolltuch von der Profilwand abziehen.

Lackprofil Furth /Göttweig (c) Paul Klier