Klimakrise, Rohstoff- und Energieverbrauch, Verlust der biologischen Vielfalt: Damit wir zu einer nachhaltigen Lebensweise gelangen, muss sich noch vieles ändern. „Dieser Master beschäftigt sich explizit mit den großen Herausforderungen Nachhaltigkeit und globaler Wandel und wir sind sehr zuversichtlich, dass er aufgrund dieser aktuellen Herausforderungen rasch international Anklang findet“, erklärt Michaela Trippl, Vorständin des Instituts für Geographie und Regionalforschung, zum Masterstudium „Global Change and Sustainability“, das im Wintersemester 2021/22 startet.
Eigenständiges Arbeiten und Individualisierung
Ausgangspunkt des Masterprogramms ist eine gemeinsame inhaltliche und methodische Basis. Vier Spezialisierungen aus einschlägigen Bereichen sind anschließend wählbar und ermöglichen den Studierenden eigenständiges Arbeiten und Erwerben von umfassenden Kompetenzen. Im Mittelpunkt steht dabei die forschungsgeleitete Lehre. Individuelle Förderung der exzellenten Studierenden erfolgt über Mentoring und individuelle Schwerpunktsetzung innerhalb der Lehrveranstaltungen. Die Studierenden haben zudem die Wahl zwischen einem forschungsorientierten und einem praxisorientierten „Track“.
Der im Rahmen der Spezialisierungen zusätzlich individuell konfigurierbare Fokus ermöglicht somit angewandte oder forschungsorientierte Ansätze. „Ich kann mir aussuchen, ob ich im Bereich Research beispielsweise an einem Forschungsprojekt und der (Mit)Verfassung eines Scientific Papers beteiligt sein will oder mit dem praxisorientierten Fokus zum Beispiel an der Organisation von Podiumsdiskussionen mit Vertreter*innen aus Politik und Gesellschaft mitwirken möchte“, begrüßt Merlin Schmid, Studienrichtungsvertreter und zukünftiger Masterstudent, die Flexibilität der Kurse.
"Abseits des klassischen Frontalvortrags"
Das Mobility-Modul ermöglicht das „Schauen über den Tellerrand“. Möglich sind Auslandsaufenthalte, Praxisprojekte oder Lehrveranstaltungen an anderen Fakultäten. Auch sonst setzt der Lehrgang auf flexible und innovative Formate – „abseits des klassischen Frontalvortrags“, so Gudrun Haindlmaier, Koordinatorin der curricularen Arbeitsgruppe.
Ein Beispiel dafür ist auch das Open Mind Modul, bei dem es um „Thinking out of the box“ geht. Dieses Format wird recht eigenständig den Studierenden überlassen, von Podiumsdiskussionen über Studierendenkonferenzen bis hin zu Wissenschaftskommunikation und eigenständiger Erarbeitung von Mini-Projekten.
Forschung, Entwicklung, Verwaltung, öffentlicher Dienst, internationale Entwicklungsarbeit, Schutzgebietsmanagement, NGOs: die Bandbreite der beruflichen Möglichkeiten ist groß, sowohl international als auch national, regional und lokal. Wer sich also nicht nur auf den Zuschauerrängen sieht, sondern sich aktiv an der Lösung der aktuellen Herausforderungen beteiligen möchte, der kann durch „Global Change and Sustainability“ die Balance zwischen thematischer Spezialisierung und Einbettung in den größeren, holistischen Kontext erfahren, anwenden und somit Teil der Lösung werden.
Master Geography: Global Change and Sustainability
- Beschreibung auf studieren.univie.ac.at
Im neuen Geographie-Master beschäftigen sich die Studierenden mit dem globalen Wandel und der Nachhaltigkeit in der Geographie aus natur- und sozialwissenschaftlicher Perspektive, gefolgt von einer Spezialisierung in einem der vier folgenden Bereiche:- Spezialisierung Migration and Population Dynamics: Hier stehen die Wechselwirkungen zwischen globalem Wandel und Migration sowie die Einbettung der Bevölkerungsdynamiken in den Kontext von Globaler Entwicklung im Vordergrund. Kenntnisse bevölkerungsgeographischer Methoden und Datenquellen sowie die kritische Evaluierung empirischer Studien der Bevölkerungsgeographie und verwandter Felder zählen zu den Kernkompetenzen der Absolvent*innen. Hauptverantwortung: Patrick Sakdapolrak
- Spezialisierung Socio-Economic Transformations: Diese Spezialisierung setzt auf das umfassende Verständnis räumlicher sozioökonomische Abhängigkeitsdynamiken sowie Entwicklungspfade und – alternativen sowie der Gestaltungsmöglichkeiten im Kontext von Multi-Level-Governance-Systemen. Unter Berücksichtigung von Stakeholder Involvement und Digitalisierung können die Absolvent*innen lokal-globale Entwicklungszusammenhänge und - dynamiken für Nachhaltigkeitsinnovationen und –transformationen analysieren sowie effektive Strategien aufsetzen. Hauptverantwortung: Michaela Trippl
- Spezialisierung Earth Surface Dynamics and Management: Der menschliche Einfluss auf geomorphologische Systeme in Theorie und Praxis wird hier ausführlich behandelt. Neben den verschiedenen Naturgefahren und deren Zusammenhänge können die Studierenden Multigefahren und -risiken sowie Kaskadeneffekte identifizieren, analysieren und auch über Modellierungen und Szenarien evaluieren. Hauptverantwortung: Thomas Glade
- Spezialisierung Geoecology: In dieser Spezialisierung dreht sich alles um die fachgerechte Kartierung von Böden, die Vegetationsbedeckung der Landschaft in ihrer geoökologischen Bedingtheit, die Funktionen der Feuchtgebiete und Modellierung des Stoffhaushaltes sowie die Komplexität von Landschaften für naturschutzrelevante und landschaftspflegerische Anwendungen. Ebenso sind die Absolvent*innen in der Lage, Böden auch als technologische Substrate zu untersuchen, zu bewerten und ihre Rolle für die Gesellschaft einzuschätzen. Hauptverantwortung: Stephan Glatzel