Transformationen mitgestalten
Sozio-räumliche Transformationsforschung
“The next 10 years, to 2030, must see the most profound transformation the world has ever known. This is our mission. This is the countdown.“ (Johan Rockström 2020)
Nicht nur der Klimawandel und seine Auswirkungen allein gilt als eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, die Menschheit wird mit einer Reihe an ökologischen und sozialen Problemen zu kämpfen haben, die massiv über unsere Lebensweisen in Zukunft bestimmen werden. Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Lebensweise kommt der räumlichen Perspektive eine besondere Aufgabe zu – die nachhaltige Umgestaltung unserer Städte und Regionen, der Energie- und Mobilitätssysteme, des Landverbrauchs oder der zunehmenden Digitalisierung in allen Lebensbereichen. Die explizit sozio-räumliche Perspektive auf Transformationsprozesse zur Nachhaltigkeit berücksichtigt dabei, dass diese Prozesse einerseits in unseren Lebensräumen stattfinden, diese verändern und zugleich als lokalspezifische Voraussetzungen Bedingungen zukünftiger Veränderungen werden.
Der Beitrag der Raum- und Umweltplanung und damit der Arbeitsgruppe adressiert dabei sowohl räumliche Fragen der gebauten und unbebauten Umwelt in physisch-materieller als auch sozial-konstruierter Dimension wie Nutzungen, symbolisch-kulturellen Besonderheiten, historischen Pfadabhängigkeiten oder regulativen Vorgaben. Damit fassen wir gesellschaftliche Transformationen als langfristige Prozesse auf, die mithilfe planerischer Ansätze und Instrumente initiiert, unterstützt und mitgestaltet werden können. Wir verstehen die sozio-räumliche Erforschung von Transformationsprozesse in unterschiedlichen Wissensdimensionen, in Form analytischen Systemwissens wie räumlichen Analysen, normativem Zielwissen wie Leitbildern oder gemeinsamen Visionen sowie Transformationswissen wie prozeduralen Steuerungsoptionen. In unseren Forschungen hierzu steht stets die Frage im Vordergrund, wie Transformationsprozesse gestaltet werden können, die von der Gesellschaft mitgetragen und mitentwickelt werden und somit sozialrelevantes Wissen hervorbringen. Charakteristisch dafür ist ein transdisziplinärer Forschungsansatz, welcher Menschen vor Ort nicht nur frühzeitig in den Forschungsprozess einbindet, sondern der die Kooperation mit Menschen aus der Praxis bereits in der Forschungskonzeption vorsieht. Dies manifestiert sich in unseren Forschungsansätzen, den Fragen, die wir stellen, den Methoden, die wir nutzen und der Kommunikation unserer Ergebnisse.