ABHANDLUNGEN ZUR GEOGRAPHIE UND REGIONALFORSCHUNG • BAND 12

ISBN: 978-3-900830-72-4

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EUR 20,- (für Studierende: EUR 15,–) 


Harald Beutl

Regional Governance und Regionalplanung

Zwei Fallbeispiele aus Niederösterreich

Wien 2010, 232 Seiten

Unter den gegenwärtigen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen scheint die Steuerungsleistung raumplanerischer Aktivitäten immer deutlicher abzunehmen. Versuche einer Verbesserung dieser Situation und einer Effizienzsteigerung in der Regionalplanung beziehen sich häufig auf das Konzept der „Regional Governance“. Fachdiskurse zu diesem Thema bewegten sich aber bisher auf einem hohen Abstraktionsniveau und lieferten wenig konkrete Umsetzungsvorschläge für die planerische Handlungspraxis. Der Autor greift diese Problematik auf und analysiert aktuelle Planungsprozesse vor dem Hintergrund des Governance-Konzepts anhand zweier Fallbeispiele im Bundesland Niederösterreich.

Der konzeptionelle Teil dieses Buches liefert grundlegende Überlegungen zu den Elementen und Funktionsweisen des Regionalplanungssystems sowie zum Regional-Governance-Diskurs. Darauf aufbauend werden die wesentlichen Kernaussagen des Regional-Governance-Ansatzes dargestellt.

Voraussetzung für die Beschreibung konkreter Ausprägungen von regionalen Steuerungsarrangements („Regional Governance“) ist die detaillierte Rekonstruktion von Raumplanungsprozessen. Deshalb werden im empirischen Teil der Arbeit zwei verschieden institutionalisierte Raumplanungsmaßnahmen auf regionaler Ebene untersucht. Dazu wird eine qualitative Forschungsmethodik entwickelt, wobei der Regional-Governance-Ansatz in Verbindung mit dem „akteurszentrierten Institutionalismus“ als heuristisches Diskussionsfeld dient. Die Auswertung des empirischen Materials erlaubt die retrospektive Beschreibung und den Vergleich der regionalen Steuerungsmechanismen. Im abschließenden Teil der Arbeit werden die Ergebnisse im Kontext der Forschungsmethode, der Planungstheorie und der Bedeutung für die Planungspraxis dargelegt. 

Die analytische Verwendung des Regional-Governance-Ansatzes liefert erstmals systematisierte Detailkenntnisse über regionale Steuerungsprozesse und Planungskultur. Diese stellen eine wesentliche Voraussetzung für planungspraktische Empfehlungen und Möglichkeiten einer Effizienzsteigerung des Planungsprozesses dar.