Laufende Projekte
Kann die Wiedervernässung entwässerter, stickstoffbelasteter Moore die EU-weiten Treibhausgasemissionen reduzieren und die Biodiversität von Feuchtgebieten verbessern? Moore machen 2,5 % aller landwirtschaftlichen Flächen in der EU aus, aber ~ 25 % der landwirtschaftlichen Treibhausgasemissionen (THG) und ~ 5 % der gesamten EU-weiten THG-Emissionen. Es hat sich gezeigt, dass die Wiedervernässung von Mooren die Emissionen von Kohlendioxid (CO2) und Lachgas (N2O), den häufigsten bzw. stärksten Treibhausgasen, reduzieren oder sogar umkehren kann.
Erhalt und Wiederherstellung der Biodiversität in Mooren Österreichs
Wie geht es den heimischen Mooren? Welche Moore in Österreich sind am besten für aktuelle und zukünftige Moor-Renaturierungen geeignet? Mit einem Vergleich der Vegetation der Moore – von vor rund 35 Jahren (Österreichischer Moorschutzkatalog, 1992) und heute – wird der aktuelle Erhaltungszustand der Moore erhoben. Die Datenerhebung ist dabei über ganz Österreich und alle Moortypen verteilt. Das Wissen über die Entwicklung und den Zustand der Moore lässt Rückschlüsse über Kohlenstoff-Einsparungspotentiale durch ökologische Renaturierung zu. Zusätzlich werden die Daten eine Rekalibrierung von Klimarisiko-Szenarios von Mooren in Österreich ermöglichen.
(c) Constantin Pöll
Dissertationsprojekte
Pamela Baur beschäftigt sich mit der Quantifizierung und der Verbesserung des Prozessverständnisses der Methan-, Kohlenstoffdioxid- und Wasserdampf-Flüsse im Schilfgürtel des Neusiedlersees.
Raphael Müller beschäftigt sich mit dem Abbau von organischer Substanz durch Bodenmikroorganismen unter den speziellen Rahmenbedingungen des salzhaltigen Neusiedler Sees.
Yujing Deng untersucht die Mechanismen der Torfzersetzung unter dem Einfluss des Klimawandels und anthropogener Aktivitäten.
ReVersal (Restoring peatlands of the nemoral zone under conditions of varying water supply)
Ziel des ReVersal-Projekts ist die Entwicklung eines Indikatorrahmens für den Erfolg der Wiederherstellung von Torfmooren, die von Entwässerung und/oder Abbau betroffen sind. Dies wird durch die Berücksichtigung der biologischen und biogeochemischen Bedingungen, der Treibhausgasflüsse und der biologischen Vielfalt entlang der Degradations- und Wiederherstellungspfade erreicht. Auf der Grundlage dieser Überlegungen werden die Unsicherheiten von Schutz- und Wiederherstellungsansätzen bewertet und adaptive Managementstrategien entwickelt, die Kompromisse zwischen den Wiederherstellungszielen berücksichtigen. Diese Strategien können mittels fernerkundungsbasierter Modelle auf andere Landschaften übertragen werden.
Pichlmeier Moor (c) Simon Drollinger
Österreichs Torf auf der Spur im Projekt PeatGOV-Austria
Wie der Torf am besten auf dem Acker bleibt, untersuchen Forscher im neuen Projekt PeatGOV-Austria, finanziert durch den Klimaenergiefonds. Die Forscherteams der Universität für Bodenkultur und der Arbeitsgruppe Geoökologie der Universität Wien arbeiten gemeinsam an der Frage „Wie groß die Treibhausgasemission von landwirtschaftlich genutzten Moorflächen ist und wie eine klimagerechte Bewirtschaftung der Flächen aussehen könnte“.